Wir lernen von unseren Kindern – jeden Tag: Wie wir das Leben durch Entschleunigung bewusster verbringen oder wie wir als Mütter mehr in die Verbindung mit anderen Menschen kommen und unsere Gefühle offener zeigen.
Die Prinzipien unserer minimalistischen Lebensweise haben wir uns ebenfalls von unseren Kindern abgeschaut. In diesem Artikel zeige ich Dir 5 Aspekte, wie Du durch Deine Kinder zum Minimalisten wirst.
1. Gemeinsame Erlebnisse in der Natur vor Spielzeug
Kinder und Minimalismus schließen sich in keinem Fall aus. Leider sind die meisten Kinderzimmer voller Spielzeug und das wenigste davon wird wirklich regelmäßig benutzt. Oft vergehen nur 5 oder 10 Minuten bis die Kinder zu einem anderen Spiel(-zeug) wechseln.
Aber hast Du schon mal erlebt, wie lange sich Dein Kind draußen in der Natur „allein“ beschäftigen kann? Hier ein Stock, da eine Schnecke. Und was ist das für ein Vogel, der da singt? Kinder sind unglaublich aufmerksam und wissbegierig. Gemeinsame Erlebnisse im Wald oder Park kosten nichts und bringen Dir und Deinen Kindern sehr viel Freude.
Was Du daraus lernen kannst:
Verbringe Deine Mittagspause draußen, beobachte Deine Umwelt und sei achtsam mit Dir selbst und Deinen Mitmenschen. Materielle Dinge können diese Erfahrung nicht ersetzen. Minimalismus befreit in der Regel und macht glücklich.
Wenn Du noch nach einem gemeinsamen Abenteuer suchst, habe ich hier 20 Ideen für ein Abenteuer mit Deinen Kindern.
2. Kleidung ist kein Statussymbol
Kleidung kann schon sehr früh bei Kindern zum Objekt der Begierde werden. Nicht selten messen sich schon Kindergartenkinder mit den neuen Glitzerstiefeln oder dem Elsa-Kleid. Dies zieht sich bis ins Erwachsenenleben. Markenkleidung soll uns vom Rest der Menschen abheben, zeigen, dass wir es uns leisten können. Sie wird zum Statussymbol.
Von Natur aus interessiert Kinder das aber nicht! Für sie ist Kleidung Mittel zum Zweck. Sie soll wärmen, bequem sein und vor einem nassen Hintern schützen. Ob sie dreckig wird oder nach dem 3. Waschen immer noch Flecken hat, spielt für sie keine Rolle.
Alles, was Deine Kinder über Kleidung wissen, lernen sie von Dir. Beobachte Dich doch mal, was Du Deinen Kindern alles über „ordentliche“ Kleidung erzählst. Ist das alles wirklich wichtig?
Was Du daraus lernen kannst:
Kauf Dir bequeme, warme Kleidung, in der Du Dich wohl fühlst. Miste Deinen Kleiderschrank regelmäßig aus und hol wenig Getragenes nach vorn. Folge nicht jedem Impuls ein neues Kleidungsstück zu kaufen, sondern frage Dich, warum Du es tatsächlich brauchst. Oft gibt uns der Kauf nur kurz ein gutes Gefühl, aber so richtig nachhaltig ist es nicht. Kleidung ist für Minimalisten ein Gebrauchsgegenstand, kein Statussymbol.
Wie Du weniger kaufst und weniger „Zeug“ anhäufst, zeige ich Dir hier.
3. Ein Spielzeug ist kein Trost
Kinder stürzen und tun sich weh. Das passiert regelmäßig. Dann wollen sie einfach nur aufgehoben und getröstet werden. Nicht mit einem Eis oder Spielzeug, sondern mit einer Umarmung oder einem Kuss. Liebevolle Worte heilen hier fast jeden kleinen Kratzer.
So erfahren sie nicht nur Sicherheit durch ihre Umwelt, sondern lernen auch selbst Verständnis für die Sorgen anderer aufzubringen und Liebe zu geben.
Was Du daraus lernen kannst:
Schokolade oder Dinge sind kein Trostpflaster für Kummer und Sorgen. Sprich über Deine Ängste und Probleme mit vertrauensvollen Menschen. Lass Dich in den Arm nehmen und trösten. Aber auch Du selbst solltest als starke Schulter für andere Menschen da sein. Denn wer Liebe sät, der Liebe erntet.
4. Weniger ist mehr
Dies ist natürlich eine typische Minimalistenaussage. Aber sie stimmt auch für Kinder. Je mehr Spielzeug ein Kind hat, desto mehr Auswahl hat es. Na, wie gut kann sich Dein Kind entscheiden, wenn es 4 Alternativen liegen hat? Meins gar nicht. Oder es greift eh nur wieder zu den gleichen Sachen.
Je mehr Spielzeug ein Kind hat, desto schwieriger fällt die Wahl, aber auch umso mehr muss es auch aufräumen. Achja, und Du auch! 😉
Was Du daraus lernen kannst:
Folge nicht jedem Impuls Deinem Kind ein neues Spielzeug oder Buch zu kaufen. Aber folge auch nicht jedem Impuls für Dich neue Dinge anzuschaffen. Auch Du musst Dich ständig entscheiden und auf die Sachen acht geben. Konkrete Tipps, wie Du minimalistisch einkaufst, gebe ich hier.
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5. Ein Freund ist mehr wert als jedes Spielzeug
Wir Menschen sind soziale Wesen und lernen durch gegenseitige Interaktion. Ein Spielzeug gibt keine verständnisvollen Antworten. Natürlich gibt es Spielzeug, mit dem Dein Kind bestimmte Fähigkeiten allein lernen kann, zum Beispiel die Hand-Augen-Koordination. Aber diese könnte es auch beim Ballspielen mit einem Freund lernen.
Ein Freund ist eine tolle Sache! Mit einem Freund können Kinder stundenlang spielen und es wird selten langweilig. Sie bereichern sich immer wieder gegenseitig mit neuen Ideen für ein Spiel. Beziehungen zu anderen Kindern sind erfüllend und spannend zugleich.
Was Du daraus lernen kannst:
Verbring doch mal wieder einen Abend mit Deiner besten Freundin, statt vor dem Fernseher zu sitzen. Diese Bereicherung wird Dir gut tun!
Photo credit: rawpixel.com
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Danke für so gute, erfrischende und nützliche Beiträge ??
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Sehr schöne Impulse – danke! 🙂