Beide in Teilzeit: der Partnerschaftsbonus machts möglich

Inhaltsverzeichnis

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Nur 5,6 Prozent aller Elterngeld-Bezieher nehmen die Partnerschaftsmonate in Anspruch. Nur?! Die für alle nach Juli 2015 geborenen Kinder eingeführte Regelung wird so schlecht angenommen? Ich zeige Dir in diesem Artikel, warum Du dennoch zu den wenigen Auserwählten gehören solltest.

Rechtliche Grundlagen seit der Elterngeld-Reform vom 1.9.2021

  • Die Partnerschaftsmonate werden im Anschluss an die reguläre Elterngeld (Plus) -Zeit angehängt. Dabei ist es unerheblich, wie lange zuvor Elterngeld bezogen wurde.
  • Es können zwei bis vier aufeinanderfolgende Monate Partnerschaftsbonus genommen werden.
  • Beide arbeiten Teilzeit in Elternzeit.
  • Die Wochenarbeitszeit beträgt zwischen 24 und 32 Stunden.

3 Gründe, warum ihr Partnerschaftsmonate nehmen solltet

1. Flexibilität für die Tages- und Wochenplanung

Wenn ihr beide Teilzeit arbeitet, habt ihr soooo viel mehr Zeit für eure Kinder, euch selbst und andere Verpflichtungen. Bei einer 5-Tage-Woche kannst Du nach 5 Stunden gehen oder sogar Deine Stunden nur auf 3 Tage verteilen. Stattdessen hast Du 2 volle Tage für die Familie oder Hobbies.

2. Sanfte Eingewöhnung für alle

Egal, ob es euer erstes oder zweites Kind ist, mit den Partnerschaftsmonaten gönnt ihr eurem Kind, aber auch euch selbst eine sanfte Eingewöhnung. Euer Kind kann ganz entspannt mehr und mehr Stunden zur Tagesmutter oder in den Kindergarten gehen und ihr könnt das neue Familienleben mit zwei arbeitenden Eltern plus Kind(er) üben. Diese Übergangszeit bringt viele neue Erkenntnisse für das gemeinsame Familienleben.

3. Dauerhafte Teilzeit (quasi auf Probe) für den Mann

Manche Väter genießen die Teilzeitarbeit so sehr, dass sie dabei bleiben und dauerhaft Stunden reduzieren. So unterstützen sie im Übrigen auch die Mütter in ihrer Karriere.

Im Gutachten für den Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung heißt es:

Die Elternzeit stellt eine entscheidende Weichenstellung für zukünftige innerfamiliäre Arrangements dar, insbesondere für die elterliche Aufteilung der Erwerbs- und Sorgearbeit. Das ElterngeldPlus [fördert] eine stärker partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit in der frühen Phase der Elternschaft. […]

Studien für die Zeit vor der Änderung zeigen, dass Väter, die ihre Arbeitszeit in der Elternzeit deutlich reduzieren, dies häufig anschließend fortführen und sich längerfristig für Teilzeit und familienfreundliche flexible Arbeitszeitmodelle interessieren. Die neue Regelung, die explizit Mütter und Väter bezüglich Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit adressiert und Wahlmöglichkeiten vergrößert, könnte sich also positiv auf die Geschlechtergleichstellung auswirken.

Wie wir unsere Partnerschaftsmonate umgesetzt haben

Wir haben beide 25 Stunden in einer 4-Tage-Woche gearbeitet. Dabei ging unsere jüngste Tochter an drei Tagen in der Woche zur Tagesmutter. Je einen Tag verbrachte sie mit Mama und Papa. Unbezahlbar! 🙂

Kritik

  • Leider sind die 24 Stunden immer noch zu viel, um das Kind ganz zu Hause zu betreuen. Warum also die Stundenzahl nicht auf 20 Stunden senken?
  • Derzeit haben die Arbeitgeber noch wenig Erfahrung mit den neuen Möglichkeiten. Wir haben uns eher als Exoten gefühlt, als wir unsere Arbeitgeber damit konfrontiert haben.
  • Bis zum Schluss ist nicht klar, wie hoch eigentlich der Zuschuss durch das Elterngeld ist. Da wäre etwas mehr Transparenz gut.

Persönlicher Tipp:

Arbeitet nur 24 Stunden. Die 32 Stunden lohnen sich finanziell kaum, da der weitere Zuschuss anteilig eher gering ausfällt. Genießt die Zeit lieber mit den Kids! 😉

Für mehr Elterngeld beim 2. Kind habe ich Dir hier einen Trick notiert.

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Dieser Artikel wurde bereits im Januar 2018 im Anschluss an unseren Bezug der Partnerschaftbonusmonate veröffentlicht. 2021 wurde er im Zuge der Elterngeld-Reform angepasst.

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