Nun doch Tagesmutter: Entscheidung in letzter Minute

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Einen Tag vor dem Ende der Kündigungsfrist haben wir noch einmal unseren kompletten Plan über den Haufen geschmissen. Monatelang hatte ich mich mit dem Gedanken gequält. Ich konnte mich einfach nicht damit anfreunden, dass unsere jüngste Tochter mit einem Jahr in den Kindergarten gehen würde. Und dass obwohl unsere große Tochter bereits seit einem Jahr im Selben ist. 

 

Warum wir uns am letzten Tag doch für eine Tagesmutter entschieden haben

Das wichtigste vorab:

Eltern sollten, wenn es um die Betreuung ihres Kindes geht, immer ein gutes Gefühl haben. Das ist das A und O. Und wenn sie das nicht haben, dann sollten sie auf die Suche gehen, warum das Gefühl nicht stimmt.

Ich, die eigentlich ganz gut im Loslassen der Kinder ist, habe bei dem Gedanken mein Kind in die Kita zu geben, angefangen zu klammern. Als die Eingewöhnung näher rückte, konnte ich immer schlechter schlafen. Ich bildete mir ein, dass ich nicht arbeiten gehen und lieber mit ihr zu Hause bleiben möchte. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl bei der Sache.

In meinem Umfeld wurde dies eher zurückhaltend aufgenommen. Sicherlich habe ich „nur“ Probleme mein Kind abzugeben. Ja, vielleicht. „Ich solle mich eben nicht so haben. Ich weiß doch, wie es ist. Bei der Großen ging es doch auch. bla bla bla.“

Wie wäre es mal mit konstruktiven Hinweisen wie … „Warum glaubst Du, fällt es Dir so schwer? Was genau quält Dich bei dem Gedanken?“

Diese Fragen habe ich mir am Ende selbst gestellt und die Kita hat mich ebenfalls auf eine Lösung gebracht.



Der Auslöser

Kurz vor der eigentlich geplanten Eingewöhnung fragte ich nach einem Eingewöhnungsgespräch mit der Bezugserzieherin. Ich wollte, dass wir uns kennenlernen, ich ihr etwas von uns und meinem Kind erzählen kann. Ich kannte das aus der ehemaligen Kita meiner großen Tochter, in die sie mit 2 Jahren von ihrer Tagesmutter wechselte.

Die Kitaleiterin lehnte ein Eingewöhnungsgespräch ab, da das nicht vorgesehen sei. Ich war bedient.

Mein Gefühl war am Boden. Hier wollte ich mein Kind nicht jeden Tag hinbringen. Wie konnte ich davon ausgehen, dass die Bedürfnisse meines Kindes wahrgenommen und befriedigt werden, wenn ich als Mutter ihnen nicht einmal sagen kann, was diese sein könnten? Nope, bis hierhin und nicht weiter.

Und so sah ich mich schon als Hausfrau zu Hause bis wir ein besseres Gefühl haben. Wie ich die Finanzierung davon so kurzfristig hinbekommen sollte, bereitete mir natürlich weitere Bauchschmerzen.

 

Doch dann kam die zündende Idee

Wir nehmen uns doch wieder eine Tagesmutter. Scheiß auf den Geschwisterkinderplatz im Kindergarten.

Mein Mann war sofort Feuer und Flamme. Am Sonntagabend tippte ich eine leidenschaftliche Mail an die Vermittlung der Kindertagespflege der Stadt, in der ich auf ein Wunder hoffte. Schon am Montagmorgen rief man mich an. Sie hätten da jemanden.

Und plötzlich ging alles ganz schnell

Einen weiteren Tag später telefonierte ich mit unserer potenziellen Tagesmutter. Wir waren uns sofort sympathisch. „Ich habe 28 Jahre Erfahrung in diesem Beruf. Ich weiß, wann es passt“, sagte sie nur und bestätigte mir unseren Platz für den nächsten Monat.

Am gleichen Tag schrieb ich die Kündigung für den Kita-Platz und gab ihn persönlich bei der Kita ab: „Ich kann Ihnen den Kita-Platz im nächsten Jahr aber nicht garantieren“, sagte sie etwas angesäuert. „Und es kostet 50€ Verwaltungsgebühr, wenn Sie den Platz nun doch nicht wahrnehmen.“ Ganz ehrlich, mir scheiß egal. Ihre Reaktion bestätigt wie richtig diese Entscheidung ist.

Alle Erzieherinnen, mit denen ich darüber gesprochen habe, bestätigten mir, dass die meisten Kinder bis 2 Jahre bei einer Tagesmutter besser aufgehoben sind. Dass die Kita-Leitung nicht mal nach den Gründen unseres plötzlichen Sinneswandels fragte, bestätigte ebenfalls unsere Entscheidung.

 

Die Eingewöhnung

Im Zeitraum vor der Eingewöhnung waren wir zweimal bei der Tagesmutter. Einfach nur zum Kennenlernen, zum Beschnuppern, Eingewöhnungsgespräch selbstverständlich inklusive.

Drei Wochen nach unserer Last-minute-Entscheidung startete die Eingewöhnung und es war unglaublich schön. Nach nur 7 Tagen, in der wir keine Trennung probiert hatten, blieb meine kleine Tochter einen ganzen Vormittag bei ihrer neuen Tagesmutter, weinte nicht, war glücklich. In der dritten Woche machte sie ihren Mittagsschlaf im Kinderwagen. Überhaupt kann die Tagesmutter auf die Bedürfnisse der Kinder sehr gut eingehen. Meine Tochter schläft mittags viel lieber im Kinderwagen. Das ist sie gewohnt, da wir immer viel unterwegs waren und sind. Im Kindergarten würde wohl kaum jemand ein Kind in den Kinderwagen legen und raus an die frische Luft stellen.

Nach etwa 4 Wochen weinte bzw. meckerte sie auch nicht mehr beim Abschied. Sie ließ sich aber auch vorher immer innerhalb von wenigen Minuten beruhigen. Das Frühstück wartete ja schließlich.



 

Tagesmutter: Die richtige Entscheidung

Im Nachhinein sind wir so froh, dass wir auf unser Gefühl gehört haben, uns egal war, was andere denken würden und wir so die beste Betreuung für unser Kind gefunden haben, die wir uns vorstellen können.
Natürlich ist es auch aufwendiger für uns, da wir so morgens und abends einen riesigen Umweg in Kauf nehmen müssen. Auch sind die Zeiten der Tagesmutter von 8 bis 16 Uhr nicht für Vollzeitarbeitende gedacht, aber das tun wir ja auch nicht. Aber das ist es uns Wert!

Ich würde auch jedes weitere Kind zuerst zu einer Tagesmutter geben und dies bis mindestens zum 2. Geburtstag allen Eltern empfehlen.

 

Anmerkung:

Bei uns in Jena kostet eine Tagesmutter übrigens das gleiche wie ein normaler Krippen- oder Kindergartenplatz. Der Beitrag ist ebenfalls vom Einkommen der Eltern abhängig.

In meiner Facebook-Community habe ich übrigens mal nach den Kosten eines Kita-Platzes in Deutschland gefragt. Dabei gibt es riesige Unterschiede von kostenfrei bis zu über 500€ pro Monat plus Essen.  Hier findest Du die Antworten.

Ein Dank geht an die Vermittlung der Kindertagespflege in Jena, die und nun schon zum zweiten Mal äußerst zuvorkommend und hilfsbereit einen Platz vermittelt hat und ein super Ansprechpartner in der Region ist!

 

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Nun doch Tagesmutter: Warum wir uns in letzter Minute gegen die Kita entschieden und damit unseren Geschwisterkindergartenplatz aufgegeben haben. Spoiler: Wir haben es nicht bereut! - zweitöchter

 

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