Wie Du Deinen Kindern hilfst feministisch zu denken

Freunde fürs Leben

Wie ich mich dem Feminismus näherte

Ziemlich lang habe ich mit dem Wort Feminismus, radikale, stark auf Frauenrechte und Gleichberechtigung geeichte Frauen verbunden. Zugegeben habe ich mich dem Begriff erst angenähert, als ich bemerkt habt, wie feministisch ich eigentlich selbst bin.

„Feminismus ist eine geistige Einstellung, die die gleichen Rechte und Chancen für alle bzw. beide Geschlechter fordert. Gleichzeitig ist Feminismus eine politische Bewegung, die eine gesellschaftliche Veränderung anstrebt um genau jene Rechte und Chancen für alle bzw. beide Geschlechter zu verwirklichen. Der Feminismus versucht also, das Patriarchat abzuschaffen.“ 1)

In Wie Du Deinem Kind hilfst, seine Berufung zu finden, beschreibe ich wie wir als Eltern Einfluss auf die mögliche Karriere unserer Kinder nehmen. In Wahrheit müssen wir noch einen Schritt zurück gehen. Wir sollten unseren Kindern beibringen wie sie alles sein können, was sie wollen. Kindern beizubringen, was Feminismus bedeutet und dass jeder den gleichen Respekt und die gleichen Chancen verdient, steht für mich dabei am Anfang.

 

6 Anregungen, wie Du Deinen Kindern hilfst feministisch zu denken

Baue Vorurteile ab – auch Deine eigenen

Viele Vorurteile haben wir von unseren Eltern, Lehrern oder aus den Medien über Jahre gelernt. So seien Mädchen feinfühliger und Jungs würden eher zu Aggressionen neigen. Um diesen Stereotypen vorzubeugen, sollten wir achtsam mit unseren Worten umgehen. Denn sie festigen sich über Jahre und im Erwachsenenalter wird es schwerer sie wieder abzubauen.

 

Ermutige Deine Kinder Freundschaften zu Jungen und Mädchen zu entwickeln

Wenn Mädchen nur mit Mädchen und Jungs nur mit Jungs spielen, werden Vorurteile zwischen den Geschlechtern eher verstärkt als abgebaut. Ermutige Deine Kinder auch Kinder des jeweils anderen Geschlechts einzuladen oder zu ihnen zum Spielen zu gehen. Wenn Dein Kind älter wird, dann ziehe es nicht auf, dass der Junge oder das Mädchen eine romantische Freundschaft wäre. Es ist wichtig, dass Kinder verstehen, dass sie unter den Geschlechtern rein platonisch befreundet sein können.

 

Sei ein feministisches Vorbild.

Wenn Du Deine Kinder feministisch prägen möchtest, dann sei ein gutes Vorbild. Teile Dir mit Deinem Partner die Haus- und Sorgearbeit und zeige Deinen Kindern, dass eure Beziehung von gegenseitigem Respekt und Gleichberechtigung geprägt ist.

Vermeide auch Stereotype, bei denen nur der Mann mit Werkzeug und Autos zu tun hat und nur die Frau die Waschmaschine bedienen kann. (Übrigens genau die Baustelle bei uns auf dem Weg zu einem feministischen Weltbild in der Familie.)

 

Höre genau hin.

Auch im Kindergarten oder in der Schule bekommen Kinder regelmäßig „geschlechtertypische“ Aussagen vorgesetzt. Stelle sicher, dass dort gleichermaßen über männliche und weibliche Held*innen, Unternehmer*innen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen gesprochen wird.

 

Ziehe die richtigen Schlüsse.

Versuche nicht zu mutmaßen, was Deinem Kind gefallen könnte. Frag es, ob es lieber eine Barbie oder Autos geschenkt bekommen möchte. Es geht weniger um die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, sondern um die verschiedenen Ausprägungen der Charaktere. Ich weiß, dass diese Sichtweise eine große Herausforderung, denn auch wir Erwachsenen sind jahrelang geprägt.

 

Redet über das Setzen von Grenzen.

Wir Erwachsenen geben uns zur Begrüßung die Hand, manchmal umarmen oder küssen wir uns sogar. Das entscheiden wir selbst. Zwinge also Dein Kind nicht zu einer körperlichen Handlung, die es ablehnt. Zeige Deinem Kind, dass es diese Grenzen setzen darf und wie es diese kommunizieren kann.

Um körperlichen Missbrauch vorzubeugen, ist es wichtig, dass Kinder ihre Grenzen kennen. Kinder und Heranwachsende müssen sowohl wissen, wann sie den anderen stoppen als auch, wann sie selbst aufhören sollen. Vor allem junge Mädchen müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie die Wahl haben und niemand anderes über sie entscheiden darf. Auch das gilt es übrigens in der Familie vorzuleben!

 

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Tags: Magazin

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Comments

    • Anita
    • 15. Juli 2020
    Antworten

    Gleich beim ersten Absatz sprichst Du leider nur von „Lehrern“. Das fällt allen, die sich bereits mit diesem Thema beschäftigt haben, sofort (negativ) auf 😉

  1. Pingback: Vom sein und werden: Achtsame Sprache mit Kindern - zweitöchter

  2. Pingback: Weibliche Vorbilder aus Wissenschaft und Gesellschaft - zweitöchter

    • Jule
    • 23. Juni 2018
    Antworten

    Ich bringe meinen Kindern bei, sich menschlich zu verhalten und zu denken.
    Das schließt Gleichberechtigung ein; da braucht es kein feministische Denkerziehung.

    1. Antworten

      Der Begriff menschlich geht mir persönlich nicht weit genug. Menschlich rechtfertigt so viel schlechtes Verhalten wie Neid, Missgunst oder auf Kosten von anderen zu leben. Es mag philosophisch klingen und ich merke durch den Artikel, dass der Begriff Feminismus kein gutes Standing hat, aber meine Punkte im Artikel sind genauso gemeint und werden auch durch kein anderes Verhalten automatisch eingeschlossen. Denn Gleichberechtigung und Gleichheit kommen nicht automatisch. Sie müssen hart erkämpft und verinnerlicht werden. Und daher betone ich es auch so bewusst. Vielleicht werden unsere Kinder dies nicht mehr tun, weil es normal geworden ist, aber heute leben wir in einem Patriarchat und das gehört fur mich abgeschafft.

    • Alu
    • 14. Juni 2018
    Antworten

    Ich bringe ihnen nicht bei was Feminismus ist, ich erziehe sie so, dass sie sich gleichwertig fühlen und respektiert und das ist eben auch feministisch.

  3. Anregungen die man wirklich versuchen sollte umzusetzen.

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