Kinder lernen rund um die Uhr. Sie schauen sich Verhaltensweisen und Fähigkeiten von Erwachsenen, aber vor allem von anderen Kindern, ab. Später lernen sie ganz gezielt im Kindergarten und in der Schule. Ja, das ganze Leben lang müssen wir lernen. Jeden Tag.
Ein Fähigkeit, die selten gut ankommt
Wenn ich meinen Kindern eine Sache zusätzlich mit auf den Weg geben möchte, dann ist es EINE andere Fähigkeit, die weder im Kindergarten noch in der Schule vermittelt wird, geschweige denn immer gut ankommt.
Ich selbst war aufgrund meiner „speziellen Art“ bei meinen Lehrern nicht sonderlich beliebt, aber da ich stets gute Noten hatte, konnten sie nicht viel dagegen sagen. Erst viel später, da war ich schon erwachsen und bin einem Vollzeitjob nachgegangen, hab ich gemerkt, was ich eigentlich als Jugendliche schon gemacht habe und warum ich damals nicht so gut ankam:
Ich spreche aus, was alle denken. Ich stelle angestaubte Glaubenssätze in Frage.
Das mag für den einen ziemlich nervig sein, da er die Wahrheit oder das Offensichtliche nicht gern sieht. Für mich ist es aber kaum auszuhalten, mit anderen Menschen in einem Raum zu sein, wo ganz klar ist, was alle denken, alle aber weiter heucheln, dass alles in Ordnung sei oder es ihnen gefalle. Da platzt mir fast der Hals. Mittlerweile habe ich gelernt mit dieser Fähigkeit umzugehen und Gefallen daran gefunden. Denn es unterscheidet mich von anderen und macht mich ehrlich, authentisch und in gewisser Hinsicht auch berechenbar. Denn: „Die sagt schon, wenn ihr was nicht passt.“ Stimmt.
Ich möchte, dass meine Kinder ebenfalls gelernte Glaubenssätze in Frage stellen und kritisch sind. Ja, es gibt Regeln, an die wir uns alle halten müssen:
Zum Beispiel
Dass wir niemandem Gewalt zufügen oder, dass wir nicht stehlen.
Aber es gibt Regeln, die vor langer Zeit aufgestellt wurden und nicht mehr aktuell sind oder Regeln, die nicht für alle Menschen gelten müssen: Zum Beispiel, gibt es zwar in Deutschland eine Schulpflicht, aber das heißt noch lange nicht, dass alle Kinder in die Schule gehen MÜSSEN. Warum ich das so sehe, erkläre ich irgendwann mal in einem anderen Artikel. Nur so viel: Kein Kind wurde in diese Welt geboren, um in eine Schule zu gehen, oder?
Oder ein anderes Beispiel
Wir haben alle gelernt, dass man nach der schulischen Laufbahn einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht, um Geld zu verdienen. Was wäre aber, wenn man sein Geld nur durch Aktiengeschäfte verdient, für die nur zwei Stunden am Tag notwendig sind und den Rest der Zeit würde man Wakeboarden oder im Liegestuhl sitzen? (Jaja, ich höre Stimmen: „Na das geht doch nicht! Soll sie doch was Richtiges arbeiten! Die faulenzt ja nur!“)
Meine Kinder sollen die Fähigkeit besitzen auch gegen den Strom schwimmen zu können. Sie sollen dafür offen sein und das notwendige Selbstbewusstsein entwickeln.
Ich möchte meinen Kindern mit auf den Weg geben, wie sie lernen, ihren ganz persönlichen Weg in der Welt zu finden. Und wenn das bedeutet, dass sie kein Abitur und Hochschulstudium wie Mama und Papa machen, dann ist das ok. Oder, wenn das bedeutet, dass sie das gleiche Geschlecht lieben oder keine Kinder möchten, dann respektiere ich auch das.
Für mich ist nur wichtig, dass sie glücklich sind und IHREN Weg finden!
Was möchtest Du Deinen Kindern mit auf den Weg geben?
Warum Du Deine Kinder nicht vergleich solltest, könnte Dich in dem Zusammenhang auch interessieren.
Außerdem habe ich über 5 einfache Prinzipien, die achtsame Eltern anders machen, geschrieben
Pingback: Wie ich mir die Zukunft meiner Kinder erträume - zweitöchter
Pingback: 8 Gründe, warum Schule für mich als System versagt - zweitöchter
Pingback: Meine Mutterschaft hat mich radikalisiert - zweitöchter
Pingback: Wie du Deinem Kind hilfst seine Berufung zu finden - zweitöchter