Warum Kinder Selbstgespräche führen sollten

Warum Kinder Selbstgespräche führen sollten und wie Du sie dazu ermutigst

Wie oft hast Du schon Dein Kind bei einer Sache beobachtet, die ihm schwer fiel? Zum Beispiel beim Reißverschluss zumachen oder dem Anziehen einer Strumpfhose. Bestimmt hast Du schon einmal Dein Kind ermutigt, es noch einmal zu probieren und ihm gesagt, dass es die Aufgabe schaffen wird. Und oft schmeißt es dennoch die Jacke verzweifelt in die Ecke. In diesem Artikel zeige ich Dir, warum Kinder Selbstgespräche führen sollten und 3 Möglichkeiten, wie Du Deinem Kind beibringst positive Selbstgespräche zu führen und so sein Selbstbewusstsein stärkst.

Für uns Eltern ist es schwer, in Momenten, in denen die Kinder von sich selbst frustriert sind, angemessen zu handeln. Natürlich wollen wir unsere Kinder bestärken und ihnen Mut machen. Bestimmt hast Du schon einmal Dein Kind ermutigt, es noch einmal zu probieren und ihm gesagt, dass es die Aufgabe schaffen wird.

Deine Ermutigungen sind total in Ordnung, nur oft haben sie gar nicht den Effekt auf Dein Kind, den Du erwartest oder? Oft schmeißen sie dennoch die Jacke oder die Strumpfhose verzweifelt in die Ecke.

Warum ist das so?

An dieser Stelle kommen die Selbstgespräche bei Kindern ins Spiel

Selbstgespräche sind etwas völlig Natürliches. Wir alle führen sie – den durchgehend anhaltenden, inneren Monolog mit uns selbst. Manchmal sind wir uns dessen bewusst, manchmal ist er eher ein Hintergrundgeräusch. Selbstgespräche können einen großen Einfluss auf das eigene Selbstbewusstsein haben. Dieser Einfluss kann besser oder schlechter sein, je nachdem, ob man mit einer positiven (Ja) oder negativen (Nein) Stimme mit sich selbst spricht.

Die Ja-Stimme, das positive Selbstgespräch, möchtest Du bei Deinen Kindern verstärken. Schon allein, weil positive Worte einen großen Effekt auf uns haben. Besser „Ja, das kann ich.“ als „Nein, ich kann das nicht.“

Wie bringe ich also meinem Kind bei, dass die Ja-Stimme lauter ist, als die Nein-Stimme?

3 Möglichkeiten wie Du Deinem Kind beibringst, positive Selbstgespräche zu führen

1. Geh als gutes Beispiel voran

Wenn Du Deinem Kind etwas beibringen möchtest, musst Du den ersten Schritt machen. Führe positive Selbstgespräche mit Dir selbst. So wirst Du nicht nur zum Vorbild für Dein Kind, sondern Du wirst auch Deinem Kind gegenüber positiver sprechen.

Und wenn Du doch mal einen schlechten Tag mit Deinen Kindern hast und überhaupt nichts Positives sagen möchtest, dann probiere es mit diesem Mantra: „Mein Kind meint das nicht persönlich.“ Sage es immer und immer wieder. Oder schau mal in meine 9 Tipps für entspannte Mamas.

2. Verwandle ein negatives Selbstgespräch Deines Kindes in ein Positives

Am besten nimmst Du die negativen Gedanken Deines Kindes wahr und versuchst sie zusammen mit Deinem Kind positiv zu sehen.

Wenn Dein Kind sagt: „Ich kann keine Schnürsenkel binden! Diese Schuhe sind blöd!“, hilf ihm den Gedanken positiv zu formulieren: „Schnürsenkel binden ist schon schwer für mich. Ich werde aber weiter üben, damit ich bald ganz allein meine Schuhe anziehen kann.“

Hör genau hin, wenn Deine Kinder Dinge sagen wie „Ich kann das nicht.“, „Ich werde nie“ oder „Immer …  nicht“. Dann bring ihre Aufmerksamkeit zu all den Dingen, von denen Du, aber auch sie selbst wissen, dass es sie schon können.

So hilfst Du Deinen Kindern langfristig Resilienz (seelische Widerstandsfähigkeit) zu entwickeln. Dazu hat Leandra Vogt eine tolle Serie auf mini and me geschrieben: Teil 1 Resilienz: Vom Immunsystem der Kinderseelen und wie wir es stärken können

3. Zeige Deinem Kind wie es positive Affirmationen schafft

Affirmationen sind so ein neuer Trendbegriff, oder? Das sind aber einfach nur Mantras, die immer wiederholt werden. Es kann Kindern durchaus helfen, eine Affirmation parat zu haben, wenn sie unsicher oder aufgeregt sind.

Du kannst Deinem Kind helfen eine eigene Affirmation zu entwickeln, an welche sie in schwierigen Situationen oder wann immer sie negative Gedanken haben, denken. Es kann auch eine schöne Melodie damit verknüpfen. Wir singen zum Beispiel immer das Lied „Als ich ein Baby war“ von Rolf Zuckowski: „Aber jetzt bin ich groß, seht doch mal her, ihr werdet staunen, was ich alles kann…“ und stampfen und freuen uns dabei. Hier gibts das Lied bei YouTube oder die CD bei Amazon*.

Kinder saugen alle Informationen auf wie ein Schwamm. Es ist also nie zu früh damit anzufangen, Positives zu sagen und verstärken. Schon im Alter zwischen 8 und 12 Monaten verstehen Kinder unglaublich viel. Und was sollen sie mehr von uns hören? Positives oder Negatives?

Mit positiven Selbstgesprächen und Affirmationen kannst Du Deinem Kind ein Werkzeug geben, dass ihm hilft, auch in den Situationen klar zukommen, die es als schwierig empfindet. Die Erkenntnis wird sein, dass es zwar nicht alles sofort und auch nicht kontrollieren kann, aber dass es durchaus bestimmen kannst, wie es die Situation sieht. Und das macht einen riesigen Unterschied. Es kommt wie immer auf die Einstellung an.

 

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