Abstillen nach 21 Monaten – Unsere Stillgeschichte

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Es ist vorbei. Es war zeitweise ein schwerer Abschied. Nach 21 Monaten habe ich das Löckchen abgestillt. Wie und warum ich solange gestillt habe und wieso es nun doch vorbei ist, verrate ich Dir in diesem Artikel.

Unsere Stillgeschichte

Sie begann recht unkompliziert mit ihrer Geburt. Logisch. Die Schmerzen waren wieder da, hielten 4 Wochen an und als der Spuk vorbei war, gestaltete sich unsere Stillbeziehung sehr entspannt. Ich wusste schließlich wie es anders laufen kann. Bei der Großen ging es mir am Anfang sehr schlecht. Diese Stillgeschichte habe ich hier aufgeschrieben.

Mit 6 Monaten begann ich Beikost einzuführen und gaaaanz langsam abzustillen. Damals schon fühlte es sich an wie ein Abschied und ich war sehr wehmütig. Schließlich weiß man nie, wie oft man diese innige Beziehung zu einem Menschen noch einmal spüren darf. Ich hatte irgendwie Angst, dass es das letzte Mal sein würde und ich es nicht bis zum letzten Moment genutzt und genossen habe.

Die ersten Zähnchen

Als dann die ersten Zähnchen kamen, biss sie einmal zu. Ich erklärte meiner 8-Monate jungen Tochter, dass mir das weh tut und sie tat es tatsächlich nie wieder. Bei der Großen hatte ich damals mit 9 Monaten vollständig abgestillt und es war für uns beide völlig in Ordnung.

Aber diesmal war es anders. Das Löckchen forderte sich ihre Stillpausen vehement ein und ich gönnte uns diese kleinen Auszeiten.

Mit 7 Monaten hatte ich schon einen Versuch gewagt, sie nachts abzustillen, es gelang, aber nach wenigen Wochen wollte sie auch nachts wieder trinken. Erst als wir sie mit knapp einem Jahr ins Kinderzimmer ausquartierten, schlief sie durch und nachts hatten meine Brüste mal Pause.

Rückkehr in den Job

Nach einem Jahr Elternzeit ging ich wieder arbeiten und stillte sie noch viele Wochen, wenn ich sie von ihrer Tagesmutter abgeholt habe. Sie brauchte diese Erdung und wurde ganz ruhig. Es tat ihr gut, das konnte ich deutlich spüren und so beließ ich es dabei.

Irgendwann trank das Löckchen dann nur noch morgens und abends und auch nicht mehr beim Abholen. Das Einschlafstillen hatten wir dann auch erfolgreich ersetzt. Das war mir wichtig, damit sie auch der Papa ohne Probleme ins Bett bringen und ich wieder etwas abendliche Freiheit genießen konnte.

Sanftes Abstillen

Später versuchte ich sie vom morgendlichen Stillen abzulenken und sie gab sich mit Kuhmilch oder Kakao zufrieden. Das war eh interessanter, da das ja auch die große Schwester trank. Dann waren irgendwann die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten sehr lang. Durch Dienstreisen war ich auch mal eine Nacht weg und es vergingen manchmal 3 Tage. Die großen Abstände führten dazu, dass kaum noch Milch produziert wurde. Das Löckchen störte das nicht. Es war ihre Art zu Kuscheln, Anzukommen, sich zu erden. Das spürte ich und so war es mir wichtig, dass sie es hat.

Der Abschied und tiefe Dankbarkeit

Nach 21 Monaten des Stillens erreichte ich jedoch den Punkt, dass das Stillen schmerzte. Es floss keine Milch mehr und die Milchproduktion wäre nur durch deutliches Mehranlegen wieder in Schwung gekommen. Aber das wollte ich definitiv nicht. Und so fühlte es sich plötzlich nach so langer Zeit richtig an. Ich sagte ihr, dass wir von nun an nicht mehr stillen. Ich schaute in ihrer wunderschönen Augen, bedankte mich bei ihr für diese wundervolle, unkomplizierte Zeit und für die vielen schönen Momente, die wir durch das lange Stillen zusammen genießen konnten. Ich vergoss eine Träne, stolz und wehmütig zugleich, es diesmal so lange geschafft zu haben.

 

Fazit zum Abstillen

Ich hätte nie gedacht, dass ich mal mein Kind 21 Monate stillen würde. Es war nicht geplant, aber ich wollte mein Kind so lange stillen, wie es danach verlangte. Und so war es. Nach der ersten schwierigen Stillbeziehung war diese eine Art Wiedergutmachung und das fühlt sich gut an.

Ich habe oft blöde Sprüche gehört wie „Stillst Du etwa immer noch?“ oder „Kommt da überhaupt noch was?“, aber ich habe sie ignoriert und wir haben es nach unseren Wünschen und Bedürfnissen durchgezogen. Ich bin froh. Unser Kind ist unglaublich ausgeglichen, selbstbewusst und geerdet.

Übrigens: Unsere Tochter hatte von Anfang an einen Schnuller und sie hat sich tatsächlich gleichzeitig! vom Schnuller entwöhnt und endgültig abgestillt. Nach dem Schnuller hat sie hin und wieder verlangt, nach der Brust in den letzten vier Wochen nicht. 😉

 

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Abstillen nach 21 Monaten: Unsere Stillgeschichte mit tiefer Dankbarkeit und dem guten Gewissen, alles für mein Kind getan zu haben - zweitöchter

Auch Hanna hat den Rubbelbatz nach 22 Monaten abgestillt: Ein weiterer Erfahrungsbericht

 


Wie war Deine Stillbeziehung? Wie lange konntest und/oder wolltest Du stillen? Gab es Probleme beim Abstillen?

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Tags: journal

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