Da sitze ich nun. Mit dem rechten Arm halte ich stillend meinen Sohn und mit dem Linken angele ich mir mein Wasserglas vom Nachttisch, während gleichzeitig zwischen meinen Beinen ein kleines Töpfchen klemmt, über das ich seinen nackten Po halte. Wie ich mich in einigen Minuten aus dieser Situation befreien soll, ohne den ganzen Töpfcheninhalt über mich oder den Boden zu kippen, weiß ich noch nicht.
Ich fange jedenfalls ordentlich an zu schwitzen. Das ist meine normale Reaktion, wenn ich aus meiner Komfortzone gehe. Niemals hätte ich vor einem Jahr noch gedacht, dass ich mal mit Stoff wickele oder ähnliches. Und doch war es mir wichtig, diese Schritte zu gehen, auch wenn es Mut, Kraft und Geduld und vor allem den entscheidenden Schritt aus meiner Komfortzone erfordert.
Was ist die Komfortzone?
Oder anders gefragt: Was ist meine Komfortzone? Denn natürlich ist die für jede anders. Was mich ins schwitzen bringt, kann eine andere (schon) ganz entspannt. Die Komfortzone bedeutet für mich, keinen Stress zu haben und alles so zu machen, wie immer.
Wenn ich zum Beispiel vor der Herausforderung stehe, das erste Mal allein mit allen drei Kindern den Tag zu verbringen, dann kann ich die Großen den ganzen Tag vor den Fernseher setzen und mich so in Ruhe um den Kleinen kümmern. Das wäre doch recht komfortabel. Das wäre innerhalb meiner Komfortzone.
Oder ich setze mich ins Auto und fahre mit allen drei zu unserem Schrebergarten. Etwas, was ich so noch nie gemacht habe und sicherlich anstrengend, aber auch schön werden könnte. Dann bewege ich mich heraus aus meiner Komfortzone. Etwas Angst schwingt mit, dass etwas schief gehen könnte. Aber auch die Gewissheit, dass ich dabei lernen würde, wie ich das Stillen des Kleinen und die Betreuung der Großen gleichzeitig vor Ort händeln könnte.
Warum Lernen und Wachstum für Mamas so wichtig sind
Nur wer lernt, entwickelt sich weiter und passt sich an neue Umstände an. Und so bewege ich mich eigentlich ganz gern aus meiner Komfortzone. Manchmal liegt dahinter gleich die Angst- oder Panikzone, z.B. wenn ich mit meinem Jüngsten zum Kinderkardiologen muss. Solche Arztbesuche bereiten mir schon Tage vorher schlaflose Nächte. Meistens wartet nach der Komfortzone aber die Lernzone auf mich, die mich viel Neues ausprobieren und an meiner Herausforderung wachsen lässt.
Ich habe herausgefunden, dass es oft an meiner eigenen Erwartungshaltung liegt, ob ich mich in die Angstzone oder die Lernzone begebe. Wenn ich zum Beispiel daran denke, mal allein mit den drei Kindern in den Urlaub zu fahren, dann bekomme ich aktuell noch Gänsehaut. Dann denke ich daran, was alles passieren kann und plane für den schlimmsten Fall, z.B. dass ich krank werde und mich nicht mehr um alle kümmern kann. Angst kommt auf. Wenn ich aber für genau diesen Fall plane, bin ich schon in der Lernzone. Eine selbsterfüllende Prophezeiung also, was letztendlich passiert: Angst oder Lernen?
Was hast Du zu verlieren?
Der Schritt aus der Komfortzone ist risikoreich. Es könnte zu Enttäuschungen kommen, es könnten Fehler passieren, es könnten aber auch neue Erkenntnisse und tolle Erfolge auf Dich warten. Trau Dich und geh raus aus Deiner Komfortzone!
Meine nächsten „Mutproben“ kenne ich noch nicht, aber ich weiß, dass ich mich ihnen mutig entgegenstellen werde. Ich werde dabei ins schwitzen kommen, Angst haben, aber eben auch daraus lernen.
Ich weiß, dass ich im Prinzip nichts zu verlieren habe. Im Gegenteil.
Wann gehst Du aus Deiner Komfortzone? Was bringt Dich in schwitzen? Und was hast Du gelernt, als Du Dich etwas Neues getraut hast?
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