[Mit Podcast] Noch nie haben so viele Frauen gearbeitet wie heute. Noch nie haben so viele Mütter in Deutschland gearbeitet wie in 2018. Arbeitende Mütter stehen vor großen Herausforderungen. Welche das sind, zeige ich in diesem Artikel.
Die 3 größten Herausforderungen für arbeitende Mütter
Betreuungsplätze
Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlen in Deutschland 300.000 Kitaplätze für die unter Dreijährigen. Am größten ist die Betreuungslücke in Bremen. Dort fehlt fast 21% der Eltern eine adäquate Betreuung für ihre Kinder. 26% haben hingegen einen Kitaplatz.
In Thüringen, wo wir leben, sind es nicht mal 6% der Eltern, die noch auf der Suche sind. 53% der Kinder werden in einer Einrichtung betreut. Der Osten Deutschlands steht bei der Anzahl an Betreuungsplätzen deutlich besser da (siehe Grafik).
Vorurteile
Es klingt etwas platt, aber ich finde, dass eine der größten Herausforderungen für arbeitende Mütter, die Vorurteile anderer sind. Wenn eine Mutter (viel) arbeitet, wird sie von ihrem Umfeld schnell mal als Rabenmutter bezeichnet.
Aus der Richtung des Arbeitgebers kommen Vorurteile, dass sie als Arbeitskraft aufgrund von Krankheit der Kinder oder einer erneuten Schwangerschaft jederzeit ausfallen könnte.
Als arbeitende Mutter kann man leicht das Gefühl bekommen, dass sie es niemandem Recht machen kann. Nicht dem Arbeitgeber, nicht den Kindern, nicht dem Mann.
Teilzeit
Von den 70% berufstätigen Müttern arbeiteten 2014 fast 40% in Teilzeit (OECD Studie). Die Teilzeitfalle ist allseits bekannt. Was mich als Mutter an Teilzeitarbeit stört, habe ich hier aufgelistet.
Teilzeit ist Fluch und Segen zugleich. Natürlich gibt uns Müttern Teilzeitarbeit die Flexibilität auch für unsere Kinder da zu sein, andererseits ist es oft schwer im Job ausreichend Präsenz zu zeigen und beruflich weiterzukommen.
Im nachfolgenden Podcast des Bayerischen Rundfunk durfte ich meine Gedanken zur Teilzeitfalle teilen.
Podcast „Tagesticket“ des Bayerischen Rundfunk
Aber: Rückkehrrecht in Vollzeit
Heute wurde vom Bundestag das Gesetz verabschiedet, dass Menschen, die in Teilzeit arbeiten, ab 1. Januar 2019 ein Rückkehrrecht in Vollzeitarbeit gewährt. Leider gilt es nicht für jeden. Nur bei Unternehmen ab 200 Mitarbeitern gilt es uneingeschränkt. Für Unternehmen mit weniger als 45 Mitarbeitern wird es keine gesetzliche Verpflichtung geben. Dazwischen gilt eine Quote. Mehr zur Brückenteilzeit hier.
Aber: Führungskraft in Teilzeit
Das Thema Karriere in Teilzeit tritt immer mehr in den Fokus. Nicht nur im Rahmen meiner Masterarbeit zu Teilzeitführungsmodellen bei jungen Eltern konnte ich persönlich zeigen, dass dies ein zunehmend an Bedeutung gewinnendes Thema ist. Auch das Bundesfamilienministerium unterstützt mit dem Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie“ familienfreundliche Unternehmen und Initiativen. So rückt auch das Thema Führen in Teilzeit in den Vordergrund.
Wie siehst Du das? Braucht es dieses Gesetz wirklich? Was siehst Du als größte Herausforderung für arbeitende Mütter?
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